Am Sonntag, den 1. März, ist Pastorin Marion Steinmeier mit dem Team des Palliativ Care Teams Aurich / Ostfriesland und der Diakonie Rhauderfehn um 10.00 Uhr zu Gast in der Petruskirche Ostrhauderfehn.

„Im Grunde wissen wir alle, dass unser Leben endlich ist. Solange uns das Ende aber nicht unmittelbar vor Augen ist, schieben wir diese Tatsache verständlicherweise gerne zur Seite“, sagt die Geschäftsführerin des Palliativ Care Teams Aurich / Ostfriesland, Pastorin Marion Steinmeier. „Mit der Diagnose einer nicht heilbaren Krankheit, die zum Tode führt, verändert sich oftmals plötzlich unsere Haltung.“ Marion Steinmeier weiß, wovon sie spricht. Mit ihrem Team koordiniert sie wirksame Hilfe für Menschen im Endstadium tödlicher Erkrankungen. Hierbei ist es dem Team wichtig, auf den Wert des Lebens zu verweisen, auch wenn dieses eine klar erkennbare Grenze hat. Koordinatorin Nina Großmann: „Es ist unsere Aufgabe, Lebensqualität auch im Endstadium einer Erkrankung zu erhalten oder sogar wieder neu zu ermöglichen. Leben kann bis zum Ende wertvoll sein.“ Dies bestätigen viele Angehöre von Patienten, die vom Palliativ Care Teams Aurich / Ostfriesland begleitet werden. „Schmerzfreiheit, Menschenwürde, Lebensqualität“, sind Begriffe die auch die Patienten immer wieder nennen. „Ich hatte nie Angst vor dem Tod, aber vor dem Sterben. Diese Angst ist nun fast verflogen“, sagte eine inzwischen verstorbene Patientin zu einer Mitarbeiterin des Teams.

Und warum ein Gottesdienst? „Weil dieser wichtige Dienst am Menschen viel mit dem christlichen Glauben zu tun hat“, betont Pastor Holger Rieken von der Kirchengemeinde Ostrhauderfehn. „Es ist richtig und wichtig, die Begleitung schwer Erkrankter auch einmal zu einem Schwerpunkt im Gottesdienst zu machen.“ Thema des Gottesdienstes ist die Geschichte von der Vertreibung aus dem Paradies. Die Schlange hatte in der biblischen Erzählung Eva und Adam ermuntert, eine verbotene Frucht zu essen. Gott verbannt daraufhin die Menschen aus dem Paradies und überlässt die Schlange sich selbst. Sie kann fortan ganz allein für sich sorgen und braucht niemanden. Marion Steinmeier: „So etwas wünschen sich auch viele Menschen: Die absolute Unabhängigkeit. Wer aber nie um etwas bitten muss, wird beziehungslos bleiben.“ Pastor Rieken ergänzt: „Für Menschen, die eine schwere Diagnose zu verkraften haben, fühlt sich das mitunter an wie die Vertreibung aus dem Paradies. Sie fragen sich durchaus: Womit habe ich das verdient?“ Die Gemeinde, das Palliativ Care Team Aurich / Ostfriesland und die Diakonie Rhauderfehn werden sich im Gottesdienst auch solchen Fragen stellen. „In denen, die uns helfen, nimmt sich Gott selbst unserer Situation an“, sagt die Geschäftsführerin zur von Pastor Rieken beschriebenen christlichen Bedeutung des Palliativdienstes.

Nach dem Gottesdienst besteht bei einem kleinen Imbiss Gelegenheit zum Gespräch über Fragen der Pflege und Unterstützung in Phasen schwerer Krankheiten. Die Beratungsstelle des Palliativ Care Teams Aurich / Ostfriesland in Rhauderfehn steht regelmäßig für weiterführende Fragen zur Verfügung. Weitere Infos auch auf www.palliativ-aurich.de